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"Robbe & Berking Classics" (10.6.2001)

FLENSBURGER TAGEBLATT:

Launischer Wind sorgte für spannende Wettfahrten
Pünktlich zu den "Robbe & Berking-Classics" machte der grüne Winter in Flensburg eine Pause: Bei Sonnenschein und (fast) perfektem Segelwind ging am Sonnabend der sportliche Teil des Familientreffens klassischer Boote über die Bühne. Das Pokalsilber blieb größten Teils in Flensburg. Auf der mittleren Bahn siegte souverän die "Nautila“ von Dr. Wolfgang Gresch, auf der kleinen Bahn holte sich die "Sundari“ von Heim Jeppsen dem "Robbe& Berking“ Pokal. Das Treffen der 12 mR-Yachten entschied die Hamburger Flica II.
Am Ende einer ereignisreichen Wettfahrt waren sich alle einig: Der 9. Juni war ein guter Tag zum Segeln und die Orgaisation der Mammut-Wettfahrt von über 150 Segelyachten durch die Regatta-Crew des Flensburger Segelclubs war einfach perfekt. Dabei hatte es am Sonnabendmorgen noch dicke Sorgenfalten bei Kai Jars gegeben, der mit Hajo Andresen und Claus-Otto Hansen die Wettfahrt leitete. "Wir hatten so unsere Befürchtungen, dass der Wind nicht durchsteht“, sagte Jars.
In der Tat war Wind zu den drei Starts zwischen 10.30 und 11 Uhr ausgesprochen schlapp. Die rassigen Zwölfer, die eine fast 30 Meilen lange Bahn bis Neukirchengrund absegeln sollten, kamen nur schwer in Schwung. Als der Startschuss fiel und "Flica II“, "Trivia“ , "Thea“ und "Zinita“ wenigstens im Schleichtempo über die Startlinie krochen, hingen "Ostwind“ und "Westwind“ weit vor der Linie im Flautenloch fest. "Wir mussten dann später alles von hinten aufrollen“, entschuldigt "Fiete“ Pyrus den verspäteten Einsatz der Marine-Einheiten, die sich dann aber trotz fast zehnminütiger Verspätung doch noch ins Geschehen einmischten. Besonders die diesmal von Pyrus gesteuerte "Ostwind“ machte dem führenden Quartett noch das Leben schwer, lag bei später in Böen bis auf fünf Beaufort auffrischendem Wind in der Außenförde einmal sogar an der Spitze.
Die "Ostwind“ musste sich aber am Ende mit Platz drei begnügen gerade 32 Sekunden berechneter Zeit trennten sie vom zweiten Platz der "Trivia“, die auf der Bahn noch die lange an zweiter Stelle liegenden "Flica II“ ziehen lassen musste. Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch: Nach dem Rennen trafen sich die Crews aller "Zwölfer“ auf der "Ostwind“ zum Einlauf-Drink und ließen sich auf vom vorbei paradierenden Landvolk gebührlich auf den Teakholzdecks bewundern.
Die Bewunderung hatten sie sich redlich verdient. Sehleuten bot die Flensburger Förde am Nachmittag ein prächtiges Bild. Wie Perlen auf einer Schnur segelten die majestätischen 20-Meter-Yachten durch die Holnis-Enge auf die Außenförde zu, dicht gefolgt von allem, was schlank, schnell und übertakelt war. Der Schärenkreuzer "Tabea“ und die 9 bzw. 8 mR-Yachten "Satanita“ und "Feo“ rückten der 12er-Nachhut auf die Pelle und hängten am Ende sogar "Anita“, "Zinita“ und "Westwind“ ab.
In der mit knapp 100 Yachten größten Flotille des Klassiker-Treffens regierte auf der mittleren Bahn souverän die die "Nautila“ von Dr. Wolfgang Gresch (FSC). Die fürs Cape-to-Rio-Race gebaute Kreuzeryacht war über 20 Minuten vor dem nächsten Verfolger als erstes Schiff im Ziel und kopnnte sich den schönsten Liegeplatz aussuchen. Gresch und Crew hatten beeindruckende Kokurrenten wie die deutlich größere "Germania VI“oder die "Atalanta“ auf der Strecke gelassen. Die "Asgard“, eigentlich auch eine heiße Anwärterin auf den Klassensieg, beendete die Regatta frühzeitig: Im Luv-Duell mit der "Senta“ landete sie vor Sandacker auf Schiet und wurde disqualifiziert.
Auf der kleinen Bahn in der Innenförde machte mit Heimo Jepsen ein Folkeboot-Fahrer den Doppelerfolg der FSC-Yachten komplett. Mit der "Sundari“ fuhr die Crew im Feld der Folkeboote, Drachen und Seefahrtskreuzer nach berechneter Zeit allen davon und sicherte sich den im Wechsel für die Sieger der verschiedenen Bahnen vergebenen Robbe & Berking-Pokal.
Das Wetter hatte trotz des stürmischen und kalten Auftakts wieder einmal mitgespielt. Dennoch will Oliver Berking künftig sicher gehen und das mit der bisherigen Terminierung (Wochenende nach Pfingsten) einher gehende Risiko von Schnee und Hagel minimieren: Ab 2002, kündigte er an, finden die "Classics“ am Wochenende vor Beginn der Kieler Woche statt. (ho)