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"Bilder vom Segeln" Der Hamburger Maler Hinnerk Bodendieck und der Kieler Fotograf Bernd Renard gaben am 10. September in einer gut besuchten Veranstaltung im "Zentrum Klassischer Yachtsport" Einblicke in ihre Sichtweisen maritimer Malerei und Fotografie. Beiden konnte an diesem Abend beim Malen bzw. beim Hantieren mit uralter Plattenkamera über die Schulter geschaut werden. Bernd Renard zeigte eine original Daguerreotypie, stellte die Talbotypie, die Kollodium-Nassplatte vor und stellte klar: Die lange Belichtungszeit und die Notwendigkeit, die Platten vor Ort vorzubereiten und sofort zu entwickeln, schränkte in den ersten Jahren die Mobilität der Fotografie, Voraussetzung für Schifffotos, enorm ein. Durch die Trockenverfahren und die Verkleinerung der Kameras am Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Fotografie mobiler; außerdem wurde eine industrielle Fertigung des fotografischen Aufnahmematerials möglich, da nun die Fotoplatten auch gelagert werden konnten. Die Jahrzehnte dieser stetigen technischen Weiterentwicklung illustrierte Renard eindrucksvoll mit Fotos aus dem Archiv der Kieler Fotografenfamilie. Als es schließlich möglich wurde, bewegliche Objekte wie Yachten dank kurzer Verschlusszeiten "festzuhalten", standen natürlich die großen Kaiseryachten im Mittelpunkt, eindrucksvolle Aufnahmen der Meteore oder der Iduna entstanden, aber auch die schnittigen Yachten der Sonderklasse wurden mit der Kamera eingefangen.
Schiffsfotografie, Bilder von Marine- und Handelsschiffen, seltener von Yachten, bildete auch in den nachfolgenden Jahrzehnten die wirtschaftliche Grundlage der Fa. Renard.
Man merkte: Die Identifikation mit dem, was er zeichnet, gehört für ihn unbedingt dazu. Nur so kann er dem Betrachter das Gefühl vermitteln, was auf dem Bild passiert, was er gesehen hat. Und nur aus der Kenntnis des Segelns kann er das Motiv auf die wichtigen Teile reduzieren, eine Winsch muss nur angedeutet werden, nicht jede Relingsstütze muss abgebildet sein.
Ausstellung "Bilder vom Segeln" - Fotos: Bernd Renard
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