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Kap Horn der Unternehmensentwicklung

Vor einigen Jahren wurde ich Mitglied im FKY. Ich war so begeistert von der Idee, dass sich Menschen zu einem Freundeskreis zusammenschließen, um klassische Yachten zu erhalten und sich zu diesem Thema austauschen und wollte mit meiner Mitgliedschaft dieser Gemeinschaft angehören. Bis dahin dachte ich, ich sei neben den doch noch zahlreichen Schiffseignern alleine mit meiner Hingabe zu Holzschiffen.

Zu dieser Zeit spielte ich noch mit dem Gedanken, meine Arbeit in der Personal- und Organisationsentwicklung mit der Thematik der alten Schiffe zu verbinden. Meine Idee ist, ein restaurierungsbedürftiges Boot mit einem oder in der Abfolge mit mehreren Teams eines Unternehmens oder einer Organisationseinheit wieder in Schuss zu bringen. Dabei gibt es zwei Ziele: Das Team arbeitet an einem Projekt und macht Erfahrungen, die es im normalen Arbeitsalltag nicht machen kann. Die Erkenntnisse dieser Erfahrungen werden mit Hilfe eines Coachs (das wäre meine Aufgabe) in die alltägliche Arbeitssituation transferiert und ermöglicht somit neue Perspektiven, die für laufend neue Herausforderungen essentiell sind. Das zweite Ziel ist eben die konkrete Restaurierung eines Bootes und damit ist diese Personalentwicklungsmaßnahme nicht nur ein „Sandkastenspiel“, wie es in zahlreichen Outdoor Trainingsangeboten offeriert wird.

Je länger ich jedoch den KLASSIKER bekomme, desto mehr verstärken sich meine Zweifel. Ich habe leider immer mehr den Eindruck, dass meine Gedanken doch eher Seemannsgarn bleiben werden. Bei dem traurigen Anblick so vieler Spantenskelette, die nur mit sehr viel Geld und noch mehr Zeitinvestitionen wieder zu schwimmenden Schönheiten wiederbelebt werden können, liegt mein (vorläufiger) Schluss nahe. Wenngleich ich mir als ehemaliger Zimmermann das Arbeitsvolumen vorstellen kann, mag ich mir in meiner derzeitigen Funktion als Unternehmensberater nicht wirklich eingestehen, vor einem nicht umsetzbaren Projekt zu stehen.

Dabei könnten mutige Entscheidungsträger in Unternehmen oder Verwaltungen mit diesem Projekt neue Wege gehen, zusammen mit ihren Mitarbeitenden die Chancen der Zukunft zu nutzen. Natürlich sehe ich, dass diese Variante von Teamentwicklung und Kulturveränderung nicht für Menschen geeignet ist, die auf sehr kurzfristige Erfolge fixiert sind, oder ihre klassische Yacht vorwiegend zu Repräsentationszwecken nutzen. Mittelfristiges, strategische Denken und mutiges Handeln ist für ein derartiges Vorhaben schon von Vorteil. Ja, wenn man richtig hinschaut, wäre das schon ein „Kap Horn“ der Unternehmensentwicklung.

Der Gedanke des „Coachings on the boat“ hat Zustimmung und Kunden gefunden. – Weshalb sollten sich nicht auch couragierte Chefs und Chefinnen mit dem oben beschriebenen Projekt in unbekannte Gewässer wagen?

Ich würde mich sehr über Ihre (kritischen) Anmerkungen, Anregungen aber vor allem natürlich auch über einen Austausch bzgl. einer möglichen Umsetzung freuen.

Hans Tode,
www.metacom-tode.de

kontakt@metacom-tode.de
oder Andreas Hofer Str. 91, 79111 Freiburg



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