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Klassisch in die Karibik

Begonnen hat alles mit der Sehnsucht nach einer längeren Reise in die Karibik mit ihren zahlreichen Ländern, Kulturen und Vegetationen. Wir - das sind Simon (25), Jens (26) und Bastian (22) – kennen uns aus dem Yacht-Club Noris in Nürnberg schon von Kindesbeinen an. Seit einigen Jahren träumen wir allerdings vom Blauwassersegeln. Es ist untypisch, nach dem Studium erst einmal eine Auszeit auf einem Schiff zu nehmen – genau das ist es aber, was uns reizt, diese Herausforderung anzunehmen. Alles muss geplant, organisiert, kalkuliert und finanziert werden. Der Unterhalt einer Yacht, Reparaturen, Versicherungen, etc. in unserem Alter und mit unseren Mitteln eine Herausforderung, die es in sich hat.

Für unser Projekt fanden wir ein perfektes Schiff - die 12 Meter lange Segelyacht LIV. Sie ist zusammen mit einem Schwesterschiff 1968 in der Staack Werft in Lübeck gebaut worden und ein echter Klassiker. Der Typ heißt Natascha 40, ist ein Langkieler aus 7 mm Stahl und als Rundspannt gebaut. Neben dem edlen Riss (in den wir uns direkt verliebt haben) mit seinen weiten Überhängen vorn und achtern, wird das Gesamtbild noch durch Teakdeck und jede Menge Holz im Decksaufbau abgerundet. Aber nicht nur draußen ist was geboten! Der Innenausbau wurde in den 80er Jahren von zwei Architekten, den damaligen Eignern, aus Mahagoni entworfen und strotzt nur so vor Charme. Angenehme Stehhöhe im Salon und durchdachte Ausstattung haben uns restlos überzeugt. Zudem ist LIV optimal für das Langstreckensegeln ausgestattet. Neben Solarzellen, Windgenerator, Selbststeueranlage, Wasserentsalzungsanalge, SSB, AIS, Radar und Parasailor gibt es jede Menge Zubehör und Ersatzteile. Mit ihren 47 Jahren, dem unverwechselbaren klassischen Riss und der guten Pflege der Voreigner ist sie ein Hingucker in jedem Hafen und beschert uns oftmals nette Gespräche mit Neugierigen. Einfach das perfekte Schiff für uns!
Natürlich wollen auch wir LIV so gut wie möglich pflegen und erhalten. Schon allein, weil wir uns für den Schiffskauf Geld geliehen haben, welches wir im Anschluss an die Reise durch den Verkauf wieder tilgen wollen. So stecken wir auch noch unterwegs viel Zeit in die Pflege und Erhaltung unserer Schönheit.

Nachdem wir die klassische Lady in Kroatien über den Sommer kennengelernt und auf die Reise vorbereitet hatten, sind wir im September 2016 von Murter in Richtung Süditalien aufgebrochen. Günstige Winde brachten uns innerhalb vier Wochen über Sardinien und Ibiza nach Gibraltar. Von dort, auf dem Weg zu den Kanaren, erwischte uns vor der Küste Marokkos schweres Wetter und Wellen bis zu acht Meter. Hier konnte LIV zeigen was in ihr steckt! Auf Lanzarote angekommen erholten wir uns zwei Wochen von den Anstrengungen, gingen Surfen und verbrachten viel Zeit an Land und mit diversen Vorbereitungen, bevor wir zur Atlantiküberquerung starteten. In 27 Tagen sind wir 3205 Seemeilen gesegelt und sind davon nur 35h unter Maschine gefahren. Der Passatwind war zu dieser Zeit leider erst sehr südlich zu finden und so segelten wir zwischen den Kapverden hindurch, bevor wir schließlich Kurs West einschlagen haben. Jetzt genießen wir erst einmal ein paar geruhsamere Tage in der Karibik und lassen uns von LIV den ein oder anderen weißen Sandstrand zeigen. Die alte Dame war nämlich schon mehrmals ohne uns hier und kennt sich bestens aus.

Für alle die mehr über unsere Abenteuer lesen und mehr Bilder sehen möchten, schaut auf
www.seasicksailing.com
vorbei oder liked uns in facebook unter fb.com/seasicksailng und/oder auf Instagram.
Simon, Jens und Bastian



Nachtrag 7.1.17

Wir sind gerade wieder auf Martinique. Morgen geht es weiter in die Grenadinen. Da sind wir schon sehr gespannt. Es soll mit das schönste Segelrevier hier sein. Letzte Woche haben wir St. Lucia kennen gelernt. Das war spannend. Die Menschen dort sind sehr christlich und zuvorkommend. Sie sind durchweg positiv eingestellt, auch wenn sie wenig besitzen. Sie bieten alles an, um an ein bisschen Geld zu kommen. Sei es einen Ankerplatz zu finden, ein Taxi zu organisieren oder Kokosnüsse zu besorgen. Sie fühlen sich wohl auf ihrer Insel und wollen auch nicht weg aus ihrem "Paradis". Es gibt wenige Regeln, die meisten rauchen Marihuana und vieles Regelt sich über Netzwerke, Freundschaften und Korruption. Es ist komplett anders als in Kroatien, aber wir fühlen uns unter den vielen Blauwasserseglern sehr wohl und treffen auch immer wieder die Gleichen. Wir sind gespannt, wie es weitergeht :)
Simon, Jens und Bastian



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