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Aktuelle Werftprojekte: "Feo" - Bootsbau Roland Steinkamp

Drama mit happy end

Mehr als ärgerlich kann man die Umstände nennen, unter denen die 14 Meter lange 8mR- Yacht "Feo", Baujahr 1927, beim Aufslippen im Oktober 2007 zu Schaden kam. Sie fiel aus drei Meter Höhe aus dem Kran. Ein Stahlbauunternehmen hatte kurz zuvor ein neues zentrales Heißauge angebracht. Allerdings fehlte es der Firma an Erfahrung. "Sie hat einfach falsch eingeschätzt, wie die Kielbolzen im Bleikiel verankert sind", rekonstruierte der Versicherer Pantaenius den Schadenhergang. Die Folge: Das für 120.000 Euro versicherte Schiff erlitt einen Totalschaden, der auch umgehend reguliert wurde. Bruch der Kielbohle, des Achterstevens und des Heckbalkens, diverse Spantenbrüche sowie Brüche und Risse in zahlreichen Mahagoniplanken wurden diagnostiziert, zusätzlich war der Aufbau mit Decksbalken herausgerissen worden - was also tun?

Bootsbau-Meister Roland Steinkamp in Bosau am Plöner See wurde vom Kieler Eigner beauftragt, die erfolgreiche Rennyacht, mehrfache Gewinnerin von Freundeskreis-Regatten, zu restaurieren. Kein leichtes Unterfangen, da an "Feo" im Laufe ihres langen Regattalebens immer wieder Umbauten vorgenommen wurden. Die alten Pläne von Camper & Nicholson liegen leider nicht mehr vor, so dass ein neues Aufmaß und neue Konstruktionszeichnungen erstellt werden mussten (Günther Adlers half dabei).

In monatelanger Detailarbeit haben dann die Yachtbauer das komplette Unterwasserschiff inklusive Schrauben, Nieten und Verbolzungen erneuert. Kiel, Achtersteven und Heckknie wurden neu aufgebaut, 123 Spanten neu eingesetzt. Weiter mussten der Vorsteven zu zwei Dritteln und das Teakdeck erneuert werden.

Dies sind nur einige Punkte aus einer langen Liste, die abgearbeitet wurde, um die Yacht wieder herzustellen. Erwähnenswert ist wohl auch, dass der in früheren Zeiten am Bodensee um einen Meter - ohne begleitende Versetzung der Mastspur etc. - zurückgesetzte Mast endlich wieder seine üblichen bootsbauerlichen Verankerungen erhalten hat.

Nun, zwei Jahre später erstrahlt der elegante Holzbau in neuem Glanz, die letzten Lackschichten (Epifanes) werden aufgebracht, "Feo" soll möglichst bald zu Wasser gelassen werden. Und damit nicht noch mal so ein Unglück wie vor zwei Jahren passiert, wurden zwei zusätzliche Heißaugen durch den Ballast ins Schiff gebolzt, die für Gesamtlast und Schwerpunkt ausgelegt sind.

Auf der Steinkamp-Werft stehen jetzt weitere Restaurierungen auf der Tagesordnung: Bei einer Hansa-Jolle (Baunummer 24) müssen - bis auf fünf - alle Spanten erneuert werden, z.T. auch die (Lärche-)Beplankung, die in Folge des gebrochenen Spantengerüstes sehr gelitten hat. Dennoch dürfte es sich lohnen, die Inneneinrichtung und die Beschlagsausrüstung sind noch komplett original.

Für einen 125er Nationalen Kreuzer, Riss von Hacht, wird noch ein Holzmast getischlert und die (z.T. noch originale) Inneneinrichtung überholt. Den stählernen Rumpf hat der Eigner, ein Metallspezialist in Süddeutschland, zuvor in mehrjährigem Einsatz selbst aufwendig aufgearbeitet und in Hochglanz gebracht.

www.roland-steinkamp.de


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