Flaggen Gala: Scharmützelsee, 22./ 23. August

Vor mehr als hundert Jahren wurden schon einmal Yachten aus Berlin auf Initiative des Berliner Yacht-Clubs zum Feiern und Regattieren zum Scharmützelsee geschleppt.
In diesem Jahr nun spendierte der Verein SGS anlässlich seines 60. einen Schlepp mit dem Floßschlepper “Aurora” (1920) nach Bad Saarow am Scharmützelsee. Die schmucke “Aurora”, bereits bekannt als Schlepper zur Havel Klassik, brachte die Schiffe aus den Berliner Segelrevieren die rund vierzig Kilometer nach Bad Saarow. Die Fahrt durch vier Schleusen, über verschiedene glasklare Seen und vorbei an verträumten Flussauen dauerte acht Stunden. Am Ziel wurde der Schleppzug – inzwischen ergänzt von der Yacht “Oceana” (1904) - angemessen von der Kogge “Timmendorf” mit echten Böllerschüssen begrüßt.
Für die rund dreißig teilnehmenden klassischen Yachten begann der Sonnabend mit der Flaggen Gala. Über die Toppen geflaggt kreuzten sie vor der Saarower Kurpromenade. Besonderer Hingucker war als ältestes Schiff “Tarantella”, ein 1899 in Schweden gebautes Schärenboot mit Gaffeltakelung.
Zur Sache ging’s anschließend bei der Langstreckenregatta in drei Bewertungsgruppen: Gesamtwertung, Klassische Yachten und Vereinsmeisterschaft der SGS. Am Start waren 121 Boote. Es war ein schönes Spektakel, wie das riesige Feld unter farbigen Spinnakern und möglichst viel Tuch auf der gesamten Länge des Sees (11 Kilometer) mehr oder weniger gut voran kam. Der Wind war nämlich unberechenbar und blieb an manchen Stellen plötzlich weg. Die Bahnverkürzung um 16 Uhr kam da vielen sehr gelegen.
Den Wanderpreis des FKY gewann in diesem Jahr die Sonderklasse “Tigra” (1903) mit Jutta Boergers und Götz Gaertner. Die imposante Kupferkanne ist seit 1998 im Rennen. Ihr gewisses Etwas: Der Gewinner muss sich selbst um die Gravur kümmern, was nicht alle geschafft haben.
Ein grandioses Feuerwerk ab Punkt 22 Uhr bildete den Höhepunkt des Abends.
Bei Kaiserwetter war der Sonntag dann nochmals dem Vergnügen gewidmet. Nach dem Frühstück gab’s was auf die Ohren. Die jungen, engagierten Musiker des 1. Brandenburgischen Garde Blasmusik-Corps Fürstenwalde können echt was und sorgten mit Big-Band-Sound für gute Laune.
Montag war erneut Kaiserwetter! Aurora schleppte die Berliner gekonnt „nach Hause“.
Jutta Boergers

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