REGATTA

Hamburg Summer-Classics

Foto: Pepe Hartmann

Die diesjährige Holzboot-Regatta lag genau in den Ferien, so dass von unserer Seite eigentlich mit einem nicht so hohen Meldeergebnis gerechnet wurde. Doch wider alle Erwartungen ergab sich ein Melderekord: 80 Meldungen, 31 Bootsklassen, davon jeweils 7 Kielboot- und 24 Jollenklassen aus 11 Bundesländern und ein Teilnehmer aus Holland.

Pünktlich zum Sommerfest am Freitagabend, 10.August, setzte ein konstanter Nieselregen ein. Rasch entstanden unter den Zeltdächern und Schirmen „Kuschelecken“, um der Nässe zu entgehen. Bei Spanferkel, Bier und leckeren Cocktails ließ es sich bis in die frühen Morgenstunden aushalten.
Die Hoffnung auf ein Ende der Regnerei erfüllte sich nicht. Obwohl die Vormittagsstunden trüb bis neblig waren, öffnete der Himmel genau zum Start um 13 Uhr doch wieder seine Schleusen und „taufte“ die Seglerschar.
Wie heißt es doch: „Segeln ist Wassersport, die teuerste Art nass und kalt zu werden“.
Der Wind jedoch war passend und relativ gleichmäßig, so dass auch keine Kentergefahr bestand. Allerdings hatte die Kanu-Yawl „Wenda“ (7,50m lang), das dritte Mal auf der Alster, auch das dritte Mal einen Mastbruch und schied aus! Der Eigner, ein Bootsbaumeister, will das Schiff jetzt loswerden.
Die erste Wettfahrt gewann Frank Schönfeldt, diesjähriger „Deutscher Meister“ im Conger, mit dem Schwertzugvogel „Topless“. Die zweite Wettfahrt, diesmal ohne Regen, ging wiederum an Frank Schönfeldt, der somit bereits ein ordentliches Punktekonto aufweisen konnte. Gesegelt wurde durchweg sehr fair, vielleicht auch dadurch bedingt, dass Stefan Zeyn und Andreas Bollkämper mit der Jury-Flagge auf dem Teich unterwegs waren. Es schreckt doch den einen oder anderen ab, Regelverstöße zu begehen, wobei es aber halt immer auch so ist, dass Liebhaber von Holzschiffen nicht unbedingt Schäden bei sich oder anderen provozieren möchten.
Zum Ausklang am Samstagabend gab es Freibier und ein Grillbüffet mit einer zum Teil endlosen Warteschlange. Man konnte sich im Freien aufhalten bei spannenden Gesprächen, bei einer tollen Hafenkulisse mit über die Toppen geflaggten Schiffen.

Sonntag früh: Wettfahrtleiter Horst Reuter pflegt den morgendlichen Kirchgang, um den Wettergott zu beruhigen, und siehe da, die Sonne lässt sich den ganzen Tag über blicken.
Um 11:00 Uhr erschallt pünktlich der Startschuss zur dritten Wettfahrt. Eine Super- Atmosphäre. Das Bild der startenden Boote hat immer wieder was für sich.
Die Diskussion über Yardstickzahlen hielt sich diesmal auch in den Grenzen, so dass es kaum eine Missstimmung gab.
Drachen, Hansa- und H-Jollen sowie die Jollenkreuzer waren diesmal mit muster-gültiger Meldezahl anwesend, nicht zu vergessen aber auch die wunderschönen Einzelklassen wie BB17, Seerose, SZV, KZV, Sharpie usw..
Die Gäste waren z.T. von weit angereist: Starnberger See, Holland, Müritz, Arnis, Nordrhein-Westfalen, auf dem berühmten „Lake Banana“ haben sich offensichtlich viele wohl gefühlt.
Gegen 13:00 Uhr konnte mit dem Zieleinlauf des Letzten, der Elb-H-Jolle „Xanthippe“, die Regattaserie beendet und die Preisverteilung vorbereitet werden.

Wie schon in den vergangenen Jahren gab es viele Wanderpreise, für den 1., den jeweiligen Einzelsieger, 1. Leidtragender, 1. 2. Drittel, ältestes Schiff, schönstes Schiff, Damenpreis, bestes Ehepaar und noch vieles mehr. Sonderpreise gab es für die weitesten Anreisen, nämlich Verpflegung, bestehend aus einer Mettwurst und Schwarzbrot, damit der Hunger unterwegs nicht überhand nimmt. Uhren wurden verteilt für Schlafmützen am Start, ein schönes Handtuch mit Roulettefeldern zum Abwischen von „Angstschweiß“ und anderes mehr.
Danke sagen möchten wir erstmal allen Sponsoren, die eine solche Regatta erst möglich machen, sei es mit Geld- oder Sachspenden. Ein Dank der DLRG, dem THW, dem Team an Land (am Steg im strömenden Regen), auf dem Wasser, und ganz speziell Horst Räderscheidt, Wulf Biber, Günther O. Ahlers und Willi Röhrs, die unermüdlich an der Brücke, dem Kran und mit dem Stauen von Trailern beschäftigt waren.

Gewonnen hat die Regatta Frank Schönfeldt/Norman Andersen mit dem Schwertzugvogel „Topless“ vom HSC, und damit stellt der Veranstalter erstmals den Sieger. Es folgen Kai Carstensen mit der Phönix (6-Segellängenyacht), Manfred Jacob (I-Jolle), Dirk Frischmuth (O-Jolle) und Karl-Peter-Lux (15qm JK).
Weitere Ergebnisse im Internet unter www.fky.org/regatten/regattaergebnisse.
Der Damenpreis ging an die Seglerin Christiane Dittmers mit dem Drachen „Marotte“, die erst vor kurzem das HSH-Nordbank-Race mitgemacht hat. Als bestes Ehepaar startete Familie Huss aus Schwerin mit einer Schweriner Einheitsjolle.
Eine Gabelpinne als Setzkasten, ge-stiftet und hergerichtet von Uwe Küntzel, wurde an Jan Westera (Holland) für die gut erhaltene Hansa-Jolle von A&R vergeben.
Alles in Allem eine gelungene Veran-staltung. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2008 mit so netten Gästen aus Fern und Nah.

Hilke Reuter



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