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Erlebnis Bootsausstellung

Bootsausstellung, das ist Erlebnistag, das ist weit mehr als große Hallen voll mit buntem Ölzeug und weißem Kunststoff. Das ist ein Fest für den Ästheten, ist staunendes, interessiertes und gut informiertes Publikum. Zumindest in „unserer“ Halle, der hansebootclassic.

Unübersehbare Eye-Catcher, wahre Publikumsmagneten sind natürlich die beiden 12er. Traumyachten, weil wahrgewordene Träume. „Sphinx“ in makellosem dunkelblau und „Anitra“ in ihrem naturlackiertem Gewand. Sie stehen in Mitten der Halle, einmal in ihrer ganzen Dimension erfassbar.

Gleich daneben das Viertel der maritimen Kunst, die kleinen Stände der Maler, Kunstliebhaber und Fotografen. Mit dem ihnen vorbehaltenen eigenen Blick auf die Geschehnisse am Wasser.

Und vis-a-vis unser Stand. Die Fülle der Exponate ist für uns durch den Raum begrenzt, heißt also Konzentration auf ein Thema. Mit-Organisator Bernd Cordes ist zu unserem Glück seit kurzem Besitzer der aufgelegten 15 qm Rennjolle "FOX" M 715. Er zeigt die jetzt in Hamburg begonnene Restaurierung, die bisher im wesentlichen aus Abbruch und Stabilisierung der Reste besteht. Die Fragmente des Bootes liegen über Kopf, ausgestrakt auf stabilem Fundament, Kiel und Schwertkasten fehlen, erste Wrangen sind erneuert. Das Boot ist Anlass ständiger Fragen der sachkundigen Besucher, ob das wieder etwas werde und wenn ja, was davon letztlich wohl erhalten bleiben kann?

Einen Teil dieser Fragen beantwortet das Gegenstück: voll aufgetakelt steht am anderen Ende des Standes Dirk Frischmuths "AEUMORPHIA", M 226 und füllt damit den Spannungsbogen von der gelungen Restaurierung zu den ersten Anfängen des eingeleiteten Wiederaufbaus und zurück. Das Boot hat ja noch ziemlich frisch einen ähnlichen Weg hinter sich gebracht und segelt sommers pfeilschnell, wie es sich für eine Rennjolle gehört, auf der Alster.

Getoppt worden wäre das Ganze natürlich durch Georg-Wawerlas Neubau, Projekt M, als drittes Boot, weil wir dann hätten zeigen können, wohin eine Entwicklung steuerbar ist. (s. auch Klassiker Nr. 2/2008). Wie gesagt, „wäre“ (warum eigentlich nicht mal machen?). Aber wir sind nicht der Stand einer Klassenvereinigung, sondern der des Freundeskreises. So ist von vornherein klar, dass ein Kielschiff her muss und in dem Knarr Boot "TRITON" (O GER 57) von Klaus Birkhoff finden wir nicht nur ein sehr schönes Schiff, sondern auch noch eins mit besonderer Geschichte. War das bei Kristofersen gebaute Boot doch einst das Hochzeitsgeschenk des dänischen Königlichen Yachtclubs an Margarethe und Prinz Henrik von Dänemark. Es ist heute in Kappeln beim ASC beheimatet.

Sehr stilvoll abgerundet wird der Stand durch den neuen Tresen, gebaut von Jan Korf und von ihm - noch nach frischem Lack riechend - angeliefert. In Form einer Bordwand mit goldener Göhl und Stabdeck! Hatten wir übrigens früher den Beamer in eines der Segel gerichtet, lässt uns dieses Mal eine große Dia-Wand den Leporello von Restaurierung bis Segelspaß aus dem Bilderschatz des Freundeskreises endlich einmal angemessen präsentieren.

Dank einer zahlreich aufgestellten Crew waren wir an allen Tagen gut vertreten, um den Freundeskreis und seine Ziele rüberzubringen. Zusammen mit der Verleihung der Plakette „segeln, lieben, bewahren“ an Tom Nitsch am Vorabend der Ausstellung vor „großer Kulisse“ und dem Bier + Brezel - Abend am Mittwoch war die Ausstellung für uns eine gelungene Woche.

Dank noch einmal an alle noch nicht genannten Helfer und Akteure, auch der Technik der Hanseboot!

Ulrich Körner



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