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2. PUIG Regatta Vela Classica Barcelona

Insgesamt 41 klassische Yachten gingen Mitte Juli in Barcelona zur zweiten Puig Regatta an den Start. Der Real Club de Barcelona organisierte ein attraktives Programm mit eigener Regatta Village.

An drei Regatta Tagen ging eine eindrucksvolle Flotte klassischer Yachten über die Start- und Ziellinien. Gesegelt wurde in 3 Klassen.

Besonders schön: Moonbeam of Fife und Moonbeam IV mit jeweils 31 und 32m Länge und beide traumhaft schönen Yachten des schottischen Designers William Fife III.:

Moonbeam of Fife von 1903 glänzte mit kompletter Crew auf dem Siegerpodestchen, hatten sie doch insgesamt das erste und letzte Race als Zweitplatzierte gemeistert und war im 2.Race als Erstplatzierte über die Ziellinie gesegelt. Peter Engels, Eigner der 36m Thendara des schottischen Designers Alfred Mylne aus dem Jahre 1936, und Skipper Markus Schweiger waren sichtlich über ihren Tagessieg im ersten Race erfreut, insbesondere durch die Unterstützung eines weiteren Deutschen an Bord, des Taktikers Lukas Reimbold. Der Skipper konnte auf dem Siegerpodest einen zufriedenen 2.Preis entgegen nehmen.


Thendara/Moonbeam und Thendara/Sunshine

Die ersten zwei Regattatage waren gekennzeichnet durch sehr wenig Wind, große Hitze, teilweise Gewitterwolken und erst nachmittags kamen die ersehnten Brisen. So wurden die langen Startverschiebungen und Wartezeiten auf der 31m authentisch nachkonstruierten William Fife Schooneryacht Sunshine auch entsprechend mit Gitarrenmusik verschönert, um die Crew bei Laune zu halten. Der Eignerskipper Peter Wood saß sogar mit einem Sonnenschirm am Ruderstand. Dieses schöne Schiff braucht entschieden stärkere Winde und belegte daher an allen drei Renntagen den vierten Platz.

Sunshine

Die Epoca Klasse unterteilt sich jeweils in die Gaffelsegel sowie die Bermudasegel getaktelten Boote. Bei den Gaffs gingen sechs Yachten an den Start. Marigan, 1898 gezeichnet vom Designer Charles Livingston, wird heute geskippert vom in Palma de Mallorca ansässigen Zahnarztes und Kiefernchirurgen Dr.Tim Liesenhoff. Ursprünglich als Molita vom Stapel gelaufen, trägt Marigan seit 2006 eine Zusammensetzung der vier Kindernamen des Eigners, Marine, Morgan, Oceane und Logan. Die Crew besteht aus den älteren Kindern des Eigners und weiteren Jugendlichen, die durch eine Reihe erfahrener Profis angelernt werden. Eine durch und durch erfolgreiche Taktik, denn die Crew aus Mallorca waren strahlende Sieger auf dem Treppchen.

Marigan

Ilex, einer Camper Nicholson von 1898 sowie final Zweitplazierte, und Pesa hatte sich mit Marigan spannende Starts und Rennen geliefert. Pesa, ein herrliches Max Oertz Design aus dem Jahre 1911, hätte Zweite werden können, wäre nicht im zweiten Rennen eine Schot des Topsegels gerissen. So mußte die stets fröhliche Familien-Crew des Franzosen JY Roubinet Marigan an sich vorüber ziehen lassen und war am Ende nur Viertplazierte. In zwei Jahren wird diese wunderschöne 18,50m Yacht ein Hundert Jahre alt, und ihr Eigner plant zur Kieler Woche zu kommen und weitere Klassikregatten in ihrer deutschen Heimat zu segeln. Eine wunderbare Idee, die sicher viele Klassikfans erfreuen wird. Außerdem segelten in dieser Gruppe zwei Colin Archer Schiffe, Windekind von 1935 als Drittplazierte sowie Gipsy von 1927. Beide Schiffe hatten sich gleich am Start ineinander verhakt und konnten ohne unbeschaded weitersegeln. Als Fünftplatzierte vor Gipsy, konnte Tigris, eine Alfred Mylne von 1899, zur Freude ihres englischen Eigners am letzten Tag als Zweite über die Ziellinie gehen. Sie wurde überwiegend mit Hobbyseglern gesegelt und nicht wie auf vielen anderen Booten mit Profis. Es gab nur ein Ziel, Marigan hinter sich zu lassen und das gelang.


Ilex


Pesa

Die beiden Teilnehmer stärksten Gruppen waren die 10 Epoca Yachten mit Bermudasegeln sowie die Klassik Gruppe mit 21 Schiffen. Der Gesamtsieger The Blue Peter, ebenfalls eine Afred Mylne aus dem Jahre 1930, triumphierte mit seiner Charter Crew um Eigner Mathew Barker. Konnten sie doch Lokalmatador Jordi Cabau mit seiner Sonata, einer John Alden von 1937, auf den zweiten Platz verweisen. Drei spanische Eigneryachten waren die Erstplazierten in der Klassikgruppe. Die Siegerin Argos, eine Holman& Pye aus dem Jahre 1964. Damian Ribas, Kommodore des Real Club Nauticos und Eigner der von Abeking und Rasmussen gebauten Yacht Alba wurde Zweiter. Die von Philipp Rhodes 1952 gezeichtnete Yacht hatte zwar zwei Races gewonnen, belegte jedoch am ersten Tag nur einen 8.Platz nach einem verpatzten Start.

Alba

The Blue Peter

Alle Regattaergebnisse sind übrigens nachzulesen unter www.barcelonavelaclassica.com. Viele Regattateilnehmer waren aus Frankreich und Italien gekommen. Diese zweite Puig Klassik Regatta in der einzigartigen Kulisse der katalanischen Hauptstadt ist eine erfolgreiche Veranstaltung gewesen, ersetzte sie doch ein wenig das Ausbleiben der menorquinischen Panerai Regatta, die aufgrund fehlender Liegeplätze des dortigen Clubs erst wieder in 2010 stattfindet.
So werden zweifelsohne im nächsten Jahr erneut beide spanischen Regatten ein fester Bestandteil der mediterranen Klassikyachtszene sein.

Text & Fotos: Kiki Hagmann



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