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Hamburg Summer Classics 2009

Bericht: Hilke Reuter
Fotos: Pepe Hartmann

www.pepe-hartmann-photo.de

August, Sommerzeit, in diesem Jahr fällt die Hamburg Summer Classics mitten in die Ferien. Viele sind traurig, weil sich der Urlaub mit Kindern nicht anders planen lässt und sagen deshalb zu unserem Leidwesen auch schon beizeiten ab. Nachdem Mitte Juli erst 30 Meldungen im Ordner waren, haben wir noch mal eine Erinnerungseinladung herausgeschickt. Langsam trudelten dann doch noch recht viele Meldungen ein, schließlich wurden es 65. Auch viele liebe Absagen kamen per E-Mail bei uns an, die bewiesen, dass diese Regatta doch viele Freunde hat, die gerne an die Alster und zum HSC kommen.

Wie immer schickte der Organisator „seine Gebete gen Himmel“ und bat um entsprechend freundliches Wetter, was uns in diesem Jahr auch gewährt wurde.
Ein Novum bei dieser Regatta: Es hatte ein 2,7 m Beiboot gemeldet, ein absolutes Schmuckstück in einer Größenordnung von nicht ganz doppelter Optilänge. Das Beiboot wurde mit Yardstick 130 gestartet, also 3 min vor dem 2. und 14 min vor dem Letzten. Damit die Crew auf diesem langen Törn nicht verhungerte und verdurstete gab es Brot, Wurst und Sherry als Bordverpflegung.

Wunderschön auch die 5 mr-Yacht „Corsair“ von Werner Lepper und Marco Pawlik, die dieses Schiff im letzten Jahr in Süddeutschland aufgetan haben und es an die Alster holten. Den Claus-Schmidt-Erinnerungspreis für die Restaurierung des 5ers, den sie bekommen haben, werden sie an die Witwe von Burkhard Reiter, dem kürzlich verstorbenen Voreigner, weitergeben.

Zwar war auf der Wetterkarte am Samstag durchweg eine Regen- und Windwand zu sehen, die immer wieder zu der Spekulation Anlass gab, ob sie uns erreicht und wenn ja mit welchem Ausmaß. Die Elbe als Wetterscheide ließ uns nicht im Stich und blockierte alles ab. Bei durchweg wenig Wind konnten somit am Samstag drei flautige Wettfahrten gesegelt werden. „Landesprogramm Hamburg“ war mit einem Kamerateam vor Ort und konnte um 19.30 h im „Abendjournal“ schöne Bilder von klassischen Holzbooten zeigen.

Das Freibier nach der dritten Wettfahrt wurde dann auch richtig genossen, denn die Temperaturen ergaben doch einen relativ großen Durst ab. Mit einem Grillbuffet und vielen launigen Gesprächen ging der Abend bei schönem Wetter zu Ende und Alle waren gespannt auf den folgenden Sonntag, der nach Wetterbericht „noch deutlich“ schlechter werden sollte. Das Regatta-Team war pünktlich um 09.00 Uhr zur Stelle, um alle Vorbereitungen für die vierte Wettfahrt zu treffen, die in diesem Jahr das erste Mal mit ausgeschrieben war und damit eine Wettfahrt aus der Serie als Streicher einbrachte. Horst Räderscheidt wartete standhaft in der „Parkbucht“ vor der Gurlitt-Insel um für den NDR-Übertragungs-Wagen Platz frei zuhalten - der dann auch pünktlich um 10:00 Uhr mit Gerd Kuka eintraf.
Originalton 90,3:
Gerd Kuka hat sich gerade heute den wohl schönsten Termin ausgesucht, den wir in ganz Hamburg im Angebot haben, die Holzboot-Regatta auf der Außenalster. Eine heimliche Leidenschaft, die wir wohl beide haben. Sag mal, die Boote auf der spiegelblanken Außenalster sind doch ein Traum?

Ja, was für ein Moment, weiße geblähte Segel ziehen über das Gewässer der Außenalster, die Flotte eine Rhapsodie in Holz, wie braun gescheckte Rehfellchen und auf der anderen Seite der Turm von St. Johannis in Harvestehude, der wie ein Zeigefinder in den noch blauen Himmel zeigt.

So beginnt die Reportage über die Holzboot-Regatta am Sonntagvormittag. Eine wirklich blumig und ansprechende Darstellung einer schönen Veranstaltung, die eigentlich jeden Zuschauer zu Begeisterungsrufen hinreißen lassen sollte.

Köstliche Kommentare laden zum Schmunzeln ein:
„Ein bärtiger Mensch mit gezwirbeltem Schnauzbart, Horst Reuter, der Wettfahrtleiter“ erzählt was von einem Handicap und Känguruhstart.

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„Manche Boote sind älter als unser Moderator Stefan Henze und ich zusammen“
- „Auch das Boot von Rüdiger Schach, dem Vorsitzenden des Hamburger Segel-Club, sieht gut aus, mit einer Kajüte und kleinen Bullaugen obendrauf, nur mit dem Gewinnen hapert es etwas.“
- „Einen Vorteil hat die Regatta, je weniger Wind, umso länger dauert sie“
- und Stefan Henzes Kommentar zum Abschluss lautete:
„Mein Segellehrer hat gesagt, bei Wind kann jeder segeln und bei Flaute zeigt sich der Könner“

Nach anderthalb Stunden Segeln und teilweiser Dümpelei wurde die Wettfahrt abgekürzt und an einer Tonne von den Check-Damen Karin Göllner und Petra Hahlbrock gezeitet. Das Wetter war nach wie vor gut und so konnte die Preisverteilung auf dem Steg vorbereitet und auch durchgeführt werden.
Einen wunderschönen neuen ewigen Wanderpreis für den Sieger der vierten Wettfahrt wurde von Sigrid Nettesheim (Ehefrau von Coord Müller - Folkeboot GER 84) gestiftet. Hierbei handelt es sich um eine Originalzeichnung von Kurt Schmischke auf einer Seekarte, ein absolutes Schmuckstück.
Nach einer launigen Preisverteilung durch den „bärtigen Herrn mit dem gezwirbelten Schnauzbart“ mit vielen Sonderpreisen und Wundertüten dank großzügiger Sponsoren, konnten wir auf ein erfolgreiches Wochenende zurückschauen.
Ein Dank gilt unseren Helfern im Team, die mit viel Engagement auf Wünsche eingingen, Unwegsamkeiten aus dem Weg räumten und mal wieder auf ein Wochenende Freizeit verzichteten.

Gewonnen haben:
Platz 1 Pujatz Rolf Bohlen, Hans Dominick und Stefan Knuth
mit einer BB 17
Platz 2 Königin Claas Lehmann, Erich Walther
mit einer H-Jolle
Platz 3 Sindbad Detlef Huss, Christel Huss und Antje Huss

mit ihrer Schweriner Einheitsjolle



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