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3. Classic Yacht Symposium vom Freundeskreis Klassische Yachten


150 Teilnehmer fanden am 3.Februar den Weg nach Hamburg zum dritten Symposium rund um klassische Yachten. Damit wiederholte der Freundeskreis auch 2017 einen fachlich anspruchsvollen Tag, direkt vor dem traditionellen Wintertreffen am Samstag, und gestaltete für weit angereiste ein lohnenswertes Wochenende.

Drei Themenschwerpunkte wurden präsentiert:
1. Klassische Yachten in Entwurf und Konstruktion
2. Bewertung von Konstruktion und Bauausführung bei der Restaurierung
3. Klassische Yachten für die Öffentlichkeit

Schwerpunkt 1: Prof. Eike Lehmann zeichnete die konstruktive Entwicklung der Segelyachten auf: Der Drang nach Geschwindigkeit im unmittelbaren Wettstreit ist der Antrieb für Entwicklung der Linien, Riggs, Rumpfkonstruktionen.

Juliane Hempel zeigte, wie der Konstrukteur durch aktuelle Konstruktionsmethoden für Effizienz beim Bau einer klassischen Yacht sorgen kann: Der in den 20er Jahren von G. Estländer gezeichnete Vorentwurf eines 75er Schärenkreuzers wurde von Juliane nach Entdeckung der Pläne erst heute vollständig dreidimensional nachkonstruiert und werftseitig realisiert.

Kaspar Stubenrauch erläuterte am Beispiel der International-5.5m-Klasse die konstruktiven Veränderungen einer Konstruktionsklasse und die damit einhergehende Veränderung an Geschwindigkeitspotential und Erscheinungsbild vorgestellt. In diesem Spannungsfeld ergibt sich so u.a. eine Diskussion über die Bewahrung oder den Verlust klassischer Elemente.

Die anschließende Podiumsdiskussion, moderiert von Norbert Stuntz, behandelte Fragen aus dem Auditorium.


von links: K. Stubenrauch, E. Lehmann, J. Hempel, N. Stuntz


Zum zweiten Tagesthema, bei dem es um Grundlagen, Erfahrungen und Meinungen zum Erhalt klassischer Yachten ging, brachten Hauke und Malte Steckmest, Stephan Züst und Stephan Senfdtner Volderndorff in ihren tollen Vorträgen dem Zuhörer anschaulich Theorie und Praxis näher.

Malte und Hauke Steckmest berichteten über Erkenntnisse und Erfahrungen mit einer typischen Yacht der 60er Jahre. Denn die Baunummer 22 der Werft Henningsen & Steckmest, eine Vampire 22, war zum ReFit zur Werft zurückgekehrt: Was hat sich bewährt, was macht man heute anders - lautete das Thema des spannenden Exkurses der Holzbootprofis von der Schlei.

Bootsbauer Stefan Züst (Schweiz) berichtete von seiner Restaurierung eines 45er Nationalen Kreuzers und eines Jollenkreuzers und beleuchtete seine Sicht der Fragestellung, wo er die Grenzen einer mit traditionellen Methoden durchgeführten Restaurierung zieht (ziehen muss). Und stellte dem Publikum die Frage, welches seiner beiden so unterschiedlichen Projekte denn letztlich mehr an Originalität biete.

Um Streben nach Erhalt der Originalität ging es auch bei Stefan Sendtner-Voelderndorff. Kein Profi, aber geübter Yachteigner. 2014-2016 restaurierte er seine Hansajolle "Sausebraus" mit Blickrichtung auf den Erhalt bzw. Restaurierung der hölzernen Konstruktionselemente ohne wesentliche Veränderungen. Und zeigte, dass auch Amateure ganz praktisch zum Erhalt alter Yachten in der Lage sind.

Das hochkarätige Fachwissen der Referenten bot an diesem Tag auch beim zweiten Thema eine einmalige Möglichkeit für Fragen und Ideen. Geballter Wissensschatz für jedermann unkompliziert erläutert – erfülltes Motto des Classic Yacht Symposiums. Die reichhaltige Diskussion, die auch endlos hätte weiter gehen können, hatte als Moderator Wilfried Horns zu gestalten, der für die Influenza geschädigten Stephan Ernst-Schneider und Uwe Baykowski eingesprungen war.


von links: Züst, Sendtner-Voelderndorff, Hauke und Malte Steckmest


Beim dritten und letzten Themenblock Klassische Yachten für die Öffentlichkeit wurden verschiedene Ansätze und Erfahrungen vorgestellt.

Niko von Bosse erläuterte die Kieler Planungen zur Realisierung des „Zentrum Klassischer Yachtsport“ mit "Gäserner Werft", "Zeithaus" und Steganlage.
Christof Becker und John Walsted stellten Vergleichsprojekte aus USA und Dänemark vor.
Die anschließende Diskussion leitete Christian Pütz. Fragen zu Ausrichtung und Nutzen einer „Gläsernen Werft“ standen im Vordergrund, hierzu war vorher ein Fragebogen an die Zuhörer verteilt worden, so dass die Diskussion strukturiert geführt werden konnte. Diskutiert wurde u.a., ob die „Gläsernen Werft“ ein Werftbetrieb im herkömmlichen Sinn werden soll, oder eher ein Ort der Selbsthilfe und des Lernens für Restaurierungen und Erhalt des Holzbootsbaus. Betont wurden das Interesse am Zugang zu Wissen und Arbeitstechniken sowie der Anspruch an hohe Qualität und Wettbewerbsfähigkeit.
Weitere Infos zum Kieler Projekt: www.zentrum-klassischer-yachtsport.de
Die Bitte: Beteiligen auch Sie sich an der Diskussion und formulieren Sie Ihre Erwartungen in einer eMail an die Mail-Adresse des Freundeskreises info@fky.org!


von links: Christian Pütz, Niko von Bosse


Fotos: Ariane Schulz


WIR DANKEN FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG:


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