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Aus der "Yacht" 1954, 18:
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Die Zeichnungen und Fotos zeigen die jüngsten Vertreter der 6,5-KR-Klasse, die nach Rissen von Henry Gruber von der Jacht- und Bootswerft Burmester, Bremen-Burg, gebaut wurden. Von diesem Typ wurden u. a. drei Boote für den Bundesgrenzschutz gebaut, die zusammen mit „Moije Brise" an der diesjährigen Kieler Woche teilnahmen. Als erfolgreichster dieser 6,5er erwies sich die von Frau Ruth Müller gesegelte „Moije Brise". Die KR-Formel gestattet dem Eigner die Erfüllung fast aller seiner Wünsche und gibt dem Konstrukteur einen ziemlich großen Spielraum für seine Konstruktion, Die Überhänge vorn, gerechnet von dein Endpunkt der Vermessungslinie, die 4 % der Wasserlinienlänge über derselben liegt, dürfen nur höchstens 8 % der Wasserlinienlänge betragen, der Überhang achtern nur 12 %. Große Segelflächen und große Länge ergeben einen hohen KR-Wert, Völligkeit, große Breite und viel Freibord einen niedrigen. Jachten mit Eisenballast erhalten gegenüber Jachten mit Bleiballast eine Vergütung von 2 %. Es ist interessant, an Hand der Formel und der Bauvorschriften zu verfolgen, wie der Konstrukteur Henry Gruber die einzelnen Größen gewählt und zueinander in Beziehung gesetzt hat, um ein zugleich ausgesprochen seetüchtiges und schnelles Boot zu erhalten. Leider hat die Werft aus verständlichen Gründen von einer Veröffentlichung des Linienrisses abgesehen. Die Anordnung der Inneneinrichtung, für die die Variationsmöglichkeiten mit der Länge und Breite wachsen, ist immer durch die besonderen Bedürfnisse und den Segel-Stil des Eigners bedingt. Abweichend von der im Einrichtungsplan gezeigten Lösung ließe sich im Vorschiff auch ein Schlafraum mit zwei eingebauten Kojen unterbringen. Auf „Moije Brise" enthält das Vorschiff eine eingebaute Koje, dahinter an Stbd. einen großen Kleider- und Wäscheschrank und an Bbd. ein abgeschlossenes WC mit Unterwasserpumpklosett und verschiedenen eingebauten Schränken. Die Sofas mit Polsterrahmen in der Kajüte sind so eingerichtet, daß sie als Schlafplätze verwendet werden können. Der Raum über den Sofalehnen ist für geräumige Schränke mit Rohrgeflecht ausgenutzt. An Stbd. schließt sich eine Hundekoje mit Stauraum darunter an und gegenüber an Bbd. die Anrichte mit Schränken, Halterungen für Geschirr und zwei-flammigem Propangaskocher. Die 3 kg Propangasflasche ist den Vorschriften entsprechend in einem Holzbehälter in der Piicht untergebracht. Die Jachten werden komposit gebaut mit eisenverzinkten Spanten und dazwischenliegendem Eichenspant. Kiel, Steven, Ruderblatt und Decksbalken sind aus Eiche, die Außenhaut und die gesamte Einrichtung, die Reeling und die Aufbauten aus Mahagoni. Das Deck ist ein Teakholz-Plankendeck, das gescheuert werden kann. Mast und Rundhölzer wurden aus Spruce hohl gebaut und erhielten Spezialbeschläge aus feuerverzinktem Eisen. Der Ballastkiel besteht aus Eisen. Die Segelausrüstung besteht aus Großsegel, Fock, Genua und Spinnaker. Für die elektrische Beleuchtung sorgt eine 12-Volt-Batterie. Die drei Aufnahmen, die auf der „Moije Brise" gemacht wurden, zeigen, wie groß die Kajüte dieser 6,5er ist. Dadurch, daß statt der früher üblichen bis an die Kajütdeck reichende Trennungswand nur eine halbhohe Wand die Anrichte an Bbd. und die Hundekoje an Stbd. von der Kajüte abtrennt, wirkt der Raum unter Deck noch größer. Von links: Blick in die Kajüte nach vorn Bbd. Das Sofa kann als Schlafplatz verwandt werden. Die Türen der kleinen Schränke über der Sofalehne haben statt einer Holzfüllung ein luftdurchlässiges und außerdem gut aussehendes Rohrgeffecht, das schon durch die Farbe der Kajüte etwas ausgesprochen Gemütliches gibt. Mitte: An der Anrichte unter dem Deckshaus ist mehr als Stehhöhe. Die großen Fenster geben viel Licht. Rechts: Blick in die Kajüte nach Stbd. vorn. Ruhige dunkle Flächen, dazu die Türen mit Flechtwerk und eine sorgfältig abgestimmte Farbe der Polster geben eine gute Raumstimmung. Links: Zu der von der Werft gelieferten Ausrüstung gehört ein Schaumlöscher, der griffbereit unmittelbar über dem Propangaskocher gehalten ist. Rechts: Die Propangasflasche befindet sich in einem Kasten in der Plicht, wo er am wenigsten Platz wegnimmt. Die Rettungsboje der „Moije Brise" ist auf dem Aufbaudeck angebändselt und mit Nachtrettungslicht versehen. Die "Flibustier", ein Schwesterschiff, ist der bisher (1954) erfolgreichste der drei neuen 6,5er des Bundesgrenzschutzes.
Übrigens: "Moije Bris" als auch "Flibustier" werden heute unter dem Stander Freundeskreises gesegelt. |
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